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Informatik
Datenverarbeitung

"Schon auf der letztjährigen Hannover-Messe war zu spüren, daß nicht mehr so sehr die Maschinen selbst, sondern viel mehr ihre Einsatzmöglichkeiten in den Vordergrund gestellt werden. So verzichten viele Firmen auf den Aufwand, riesige Anlagen auf der Messe zu installieren. (...)

Die Arbeitsweise von Rechenanlagen muß man nicht unbedingt "sehen". Anders verhält es sich bei Peripheriegeräten, mit denen der Mensch unmittelbar in Berührung kommt und die er deshalb in ihrer technischen Ausführung kennenlernen möchte. Gerade bei den Peripheriegeräten sind noch technische Verbesserungen und Neuentwicklungen zu erwarten. Dies trifft insbesondere auf Einrichtungen der Datenerfassung zu, da die Datenerfassung nach wie vor den "Flaschenhals" der Datenverarbeitung bildet. Mit der steigenden Zahl der im Einsatz stehenden Rechenanlagen wächst auch die Menge der einzugebenden Informationen, so daß bei ausschließlicher Verwendung der Lochkarte schon aus personellen Gründen (Bedarf an Locherinnen) hier ein Engpaß entsteht. Man versucht deshalb, möglichst schon bei der erstmaligen Erfassung der Daten einen maschinell lesbaren Datenträger entweder als Nebenprodukt zu gewinnen (z.B. Lochstreifen an Büromaschinen) oder den Datenträger mit einer optisch oder magnetisch lesbaren Schrift zu bedrucken, die von Maschinen direkt gelesen werden kann.

Auf dem Gebiet der Datenfernverarbeitung war trotz des umfangreichen Angebots eine gewisse Zurückhaltung bei Kunden und Herstellern zu spüren, zumal echte Einsatzerfahrungen, an denen sich ein größerer Anwenderkreis orientieren könnte, infolge des zögernden Verhaltens der Deutschen Bundespost noch nicht vorliegen." - Kristin Mierzowski in einem Bericht über die Hannover-Messe 1965

Das wichtigste Medium für die Kommunikation mit einem Computer blieb bis weit in die 70er Jahre in Wissenschaft wie Wirtschaft das Papier - in Form von Lochkarten und Endlosausdrucken. Die Flut an Daten stieg überall rasant, ihre schnelle und preisgünstige Erfassung im maschinenlesbarer Form wurde zu einem der wichtigsten Kriterien in den betrieblichen Organisationsformen. Die meist angelernten, überwiegend weiblichen Locherinnen stellten zwar relativ preiswertes Personal dar, doch der Bedarf konnte kaum gedeckt werden. Deshalb nahm gerade in den Anfangsjahren der kommerziellen elektronischen Datenverarbeitung (EDV) die Forschung über automatische Ziffernlesegeräte einen großen Stellenwert ein. Die Bank of America nutzte ab 1959 zur Scheckbearbeitung das weltweit erste Ziffernerkennungssystem. Seine typographische Basis wurde zum Fortschrittssymbol in der zeitgenössischen Werbung. Für die große Mehrheit der Anwendungen blieb jedoch die (IBM-bestimmte) Lochkartenwelt und damit der seit den 30er Jahren erprobte Fluss der Daten durch ein Unternehmen erhalten.